VIER FRAGEN AN… Volker Westermann

#1: Herr Westermann, was bedeutet Inklusion im Beruf und bei der Arbeit für Sie?

Gerade im Arbeitsleben ist das eine sehr spannende Sache, weil hier neben Persönlichkeit ja auch Leistung gefragt ist. Damit diese erbracht werden kann, sollten sich alle gegenseitig aufeinander einstellen, also auf die unterschiedlichen Bedürfnisse, Kenntnisse und auch Einschränkungen des jeweiligen Gegenübers, um so im Arbeitsleben gemeinsam stark zu sein.

#2: Was bremst Ihrer Meinung nach die Inklusion – bei der Arbeit, aber auch in der Gesellschaft insgesamt?

Häufig fehlt eine kollegiale Bereitschaft, füreinander da zu sein. Das ist auch unter Mitabeitern ohne Behinderung(en) so. Heutzutage liegt der Schlüssel zum Erfolg für viele nur noch im Alleingang. Das endet oft in Überlastungsgefühlen und Frust. Genau hier kann Inklusion ein Türöffner sein. Man kann sie als Chance begreifen, auch mal nach links und rechts zu schauen, bevor Arbeitsabläufe stur und in Eigenregie erledigt werden. Dabei würden viele entdecken, dass es dank der vielen unterschiedlichen Fähigkeiten von Menschen gemeinsam oftmals einfacher wird.

#3: Mit welchen kleinen oder größeren Handlungen könnten einzelne Menschen aus Ihrer Sicht selbst zur Inklusion beitragen?

Egoismus und Verbohrtheit sind für mich die größten „Inklusionskiller“. In unserer Gesellschaft ist es leider schwierig geworden, aufeinander zuzugehen, für Menschen mit ebenso wie für Menschen ohne Behinderung. Ich persönlich habe große Freude am Miteinander, sowohl im Job als auch im Privatleben. Das bevorzuge ich auch in meinem Beruf als Koch. Gerade dort erlebe ich oft, dass es in der Küche zusammen immer besser klappt und auch schmeckt. Dabei spielt nämlich weniger unser geschärfter Verstand eine Rolle als vielmehr ein herzlicher Umgang miteinander und die Freude daran, Dinge gemeinsam anzupacken.

#4: Wenn Sie Ihren Traum-Arbeitsplatz frei entwerfen könnten: Wie sähe der aus?

Die Grundlage für einen idealen Arbeitsplatz ist für mich die oder der Vorgesetzte. Sie oder er sollte es verstehen, auf die Stärken und Schwächen seiner Mitarbeiter einzugehen. Ein guter Chef versteht sich aus meiner Sicht selbst als Teil des Teams und geht auf die Bedürfnisse seiner Belegschaft ein. Durch Verständnis und den Kontakt auf Augenhöhe kann sich dann ein kollegiales Miteinander entwickeln und so kann sich jeder Einzelne entfalten.