Podcast-Tipp: „Kleinwüchsige schenken Kurze aus“

Wer in den vergangenen Jahren gerne Festivals besucht hat, kennt vielleicht die „MiniBar“: An einer 80 Zentimeter hohen Theke servieren die drei kleinwüchsigen Männer Peter Brownbill, Peter Gatzweiler und Frank Ramirez Schnäpse – also „Kurze“. Unter ihrem Künstlernamen „TimeBandits“ bieten sie außerdem für Veranstaltungen eine „MiniSecurity“ und Comedy-Auftritte an.
Die Idee der Bar finden viele lustig und gut aber nicht alle. Der Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien (BKMF) kritisiert, das Geschäftsmodell der „TimeBandits“ bediene ein veraltetes Bild von Menschen mit Behinderung und diskrimiere andere Kleinwüchsige.

Die Autorin Anke van de Weyer hat die drei Künstler und Michel Arriens vom BKMF dazu interviewt. Daraus ist eine tolle Audio-Reportage für den Deutschlandfunknova-Podcast „Einhundert“ entstanden über berufliche Selbstbestimmung, Provokation, Diskriminierung, den schmalen Grat dazwischen und die damit verbundenen Grundsatzfragen. Unser Fundstück der Woche!




„Behinderung ist keine Verhinderung“

In Folge 4 der Serie war die Kommunikations- und Start-Up-Managerin Lina Maria Kotschedoff zu Gast. Sie ist fast blind und erzählt im Interview, wie sie im beruflichen und privaten Alltag mit dieser Behinderung umgeht – zum Beispiel, indem sie Apps wie Siri oder Whatsapp gezielt einsetzt. Für sie hat sich dadurch so etwas wie eine „Innovationsgewohnheit“ entwickelt, wie sie es nennt: Sie macht sich laufend bewusst, was sie im Alltag braucht und findet dafür immer wieder neue Lösungen.

Im Interview spricht sie unter anderem über das Ärgernis mit dem Begriff „normal“, über den Unterschied zwischen Unterstützung und Bevormundung, über Vielfalt und Inklusion in ihrem persönlichen Umfeld und über Hindernisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.