Praxistipps und Fortbildungen für Schwerbehindertenvertretungen & Co.

In Betrieben ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl müssen verschiedene Vertreterinnen und Vertreter gewählt werden, die sich um die Belange von Menschen mit Behinderungen kümmern oder die Arbeitgeber beim Thema Inklusion im Unternehmen unterstützen.
Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen viele wichtige Aufgaben, die sie ehrenamtlich neben ihrem normalen Job im Betrieb erledigen: Sie helfen dabei, Konflikte zu lösen, die in einem Beschäftigungsverhältnis entstehen können, sie nehmen an Verhandlungen zum Kündigungsschutz teil und unterstützen dabei, Arbeitsplätze in den Betrieben und Dienststellen behinderungsgerecht zu gestalten. Sie beraten aber auch, zum Beispiel, wenn ein Mensch mit Schwerbehinderung neu eingestellt werden soll. Für all das müssen sie viel Fachkompetenz und Verhandlungsgeschick mitbringen, zugleich aber auch Durchsetzungs- und Einfühlungsvermögen haben.

Um die gewählten Vertreterinnen und Vertreter in Betrieben aus der Region Westfalen-Lippe bei ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen und ihnen die passenden Handlungskompetenzen zu vermitteln, stellt das LWL-Inklusionsamt Arbeit jedes Jahr ein umfassendes Kursprogramm zu verschiedenen Schwerpunktthemen zusammen (Tipp für Interessierte außerhalb von Westfalen: Im Rheinland ist der LVR mit einem eigenen Kursangebot zuständig, in Regionen außerhalb von NRW jeweils andere Inklusionsämter oder sonstige Anbieter). Im Jahr 2018 werden für die Region Westfalen beispielsweise wieder viele Grund- und Aufbaukurse angeboten, die sich unter anderem um die Aufgaben und Pflichten von Schwerbehindertenvertretungen drehen. Es finden auch mehrere Themenkurse statt, etwa zur Vielfalt in Unternehmen, zum Thema Burnout und anderen psychischen Erkrankungen, zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) oder zum Umgang mit Suchterkrankten am Arbeitsplatz. Ergänzt wird das Angebot durch Fachseminare für Menschen mit Hörbehinderungen und wer möchte, kann auch an qualifizierten Aus- und Fortbildungen teilnehmen.

Die Veranstaltungen und Kurse werden von fachkundigen Referentinnen und Referenten aus dem LWL-Inklusionsamt Arbeit geleitet, es stehen aber auch weitere erfahrene Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Berufen zur Verfügung. Sie alle geben den Kursteilnehmern praxisnahe Hilfestellungen.

Das vollständige Kursprogramm kann hier auf den Seiten des LWL-Inklusionsamtes abgerufen werden – dort kann man sich einfach durch die verschiedenen Kurse klicken und sich jeweils unten auf den einzelnen Veranstaltungsseiten direkt online anmelden.




Hilfsmittel & Co. für ein selbstbestimmtes Leben

Die internationale RehaCare-Messe in Düsseldorf hat Geburtstag! Schon seit 1977 präsentieren hier jedes Jahr hunderte Aussteller aus vielen Ländern der Welt ihre Ideen, Produkte, Hilfsmittel und Dienstleistungen rund um das Thema Rehablitation und Pflege. Dadurch entsteht eine besonders große Vielfalt mit vielen Innovationen aus den Bereichen Arbeit + Beruf, Hirn + Auge + Ohr, Mobilität + Reisen, Leben mit Pflege @home und Sport + Spaß + Kultur. Die Gäste können zum Beispiel Lesehilfen aus dem 3D-Drucker für Menschen mit Sehbehinderung bestaunen und ausprobieren, die das Fraunhofer Institut entwickelt hat – oder auch ein Computerspiel der TU Kaiserslautern, das durch gezielte Übungen für Beine und Füße spielerisch dabei helfen soll, Thrombosen vorzubeugen.

Foto eines barrierefrei gestalteten Büro-Arbeitsplatzes.
So könnte und sollte ein barrierefreier Büro-Arbeitsplatz für einen Menschen mit Sehbehinderung aussehen. Foto: Bastian Everding

Neben Forschungsinstituten und Unis sind auch viele soziale Organisationen auf der Messe vertreten, darunter die beiden großen Landschaftsverbände aus Westfalen (LWL) und dem Rheinland (LVR). An einem gemeinsamen Stand zeigen sie unter anderem, wie Arbeitsplätze in den Bereichen Büro, Industrie und Kommissionierung behinderungsgerecht gestaltet werden könnten und sollten: Welche Voraussetzungen müssen dort zum Beispiel für gutes Hören, Sehen und Sitzen vorhanden sein, damit alle Beschäftigten mit und ohne Behinderung barrierefrei ihrer Arbeit nachgehen können? Am Stand können sich die Messegäste, deren Begleitpersonen und deren Angehörige außerdem rund um das Thema beraten lassen. Und: Die Inklusionsämter aus Westfalen und dem Rheinland bieten direkt nebenan im Themenpark „Menschen mit Behinderung im Beruf“ verschiedene Vorträge zum Thema an, die für alle Gäste kostenfrei zugänglich sind. Hier geht es zum Programm!

Die internationale Fachmesse RehaCare findet in diesem Jahr vom 4. bis zum 7. Oktober 2017 in den Messehallen in Düsseldorf statt. Tickets kosten für einen Messetag bei einer Online-Buchung vorab 8 Euro, vor Ort 14 Euro (ermäßigt: 8 Euro). Um eine Eintrittskarte im Internet kaufen zu können, ist vorher eine Registierung nötig. Aber das lohnt sich: Mit dem eTicket dürfen die Besucher kostenlos mit der Rheinbahn im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) an- und abreisen.