Lesetipp: „LiES“ – oder: Geschichten in Einfacher Sprache

Menschen, die nicht gut Texte in Alltagssprache lesen können, weil sie zum Beispiel (noch) nicht so gut Deutsch sprechen oder weil sie eine Lernbehinderung haben, brauchen Bücher in Einfacher Sprache. Die gibt es zwar schon länger auf dem Markt – bisher sind das aber vor allem Kinderbücher oder stark gekürzte Übersetzungen von bekannten Romanen (zum Beispiel „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf) oder Theaterstücken (wie Shakespeares „Romeo und Julia“).

Der Geschichtenband „LiES” ist etwas ganz Neues. Für dieses Buch haben insgesamt 13 bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller ganz neue Texte in Einfacher Sprache geschrieben – darunter Judith Hermann, Arno Geiger und Nora Bossong.

Zuerst haben sie dafür gemeinsam einige Regeln festgelegt. Zum Beispiel sollten möglichst viele Verben und möglichst keine Zeitsprünge in den Geschichten vorkommen. Für die Autorinnen und Autoren war es sehr ungewohnt, so zu schreiben, erklärt Hauke Hückstädt, der Herausgeber des Buches, in diesem „Spiegel“-Interview. Er erzählt darin auch, warum das LiES-Buch für andere Leserinnen und Leser ebenfalls eine interessante Lektüre sein kann – also für all diejenigen, die sonst keine Texte in Einfacher Sprache lesen würden.