Ein Model mit Downsyndrom erzählt von sich und ihrem Job

Langes braunes Haar, helle blaue Augen, unzählige Sommersprossen und ein strahlendes Lächeln – Tamara Röske verdient ihr Geld als Model unter anderem mit ihrem Aussehen und ihrer Ausstrahlung. In einem YouTube-Interview mit Leeroy Matata erzählt sie, wie es dazu kam und was sie in ihrem Job schon alles erlebt hat. Sie hat sie zum Beispiel schon in Paris, Rom, Wien und München gearbeitet, war also in gleich mehreren Modehauptstädten Europas unterwegs. Neben ihrer Karriere als Model schauspielert Tamara Röske auch noch, und zwar sowohl in Fernsehrollen („Die Toten vom Bodensee“, ORF/ZDF) als auch im Kino („Fack ju Göthe“, Teil 3; mit dem Hauptdarsteller Elyas M’Barek ist sie heute befreundet, verrät sie im Interview).

Tamara Röske ist oft auch Hass und Diskriminierungen ausgesetzt, vor allem im Netz. Im Interview liest Leeroy Matata als Beispiel einen Kommentar vor, den jemand unter einen Post auf Röskes Instagram-Seite gesetzt hat: „Nur normale Menschen dürfen sich so präsentieren“, schreibt eine Nutzerin dort. Mit solchen behindertenfeindlichen Ansichten anderer Menschen ist Tamara Röske häufiger konfrontiert. Sie versucht, souverän damit umzugehen: „Ich hab’s schon mal gesagt: Das geht da rein und da wieder raus.“

Leeroy Matata fragt zum Abschluss noch, was Tamara Röske anderen Menschen raten würde, wenn sie unsicher sind, wie sie sie am besten behandeln sollen. Auch darauf hat sie eine klare Antwort: „Nett, höflich und nicht anstarren.“




Filmtipp: Das ZDF begleitet zwei Schwestern mit und ohne Down-Syndrom

Die beiden Schwestern erzählen im Film von ihrer gemeinsamen Kindheit und Jugend und was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Für Victoria ist der Berufseinstieg außerdem einfacher als für ihre Schwester, denn Elisabeth muss beim Jobcenter erst einmal finanzielle Unterstützung für eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme beantragen, um überhaupt eine Ausbildungsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen zu können.

Die schöne 37-Grad-Reportage über die beiden zeigt, wie die Schwestern und ihre Eltern mit unterschiedlichen Herausforderungen umgehen, wie sie sich an einen neuen Alltag ohne die jeweils andere Schwester gewöhnen und ihren Kontakt zueinander neu gestalten müssen – und wie sie dabei neue gemeinsame Pläne schmieden.

Das Filmteam hat außerdem ein zweites, jüngeres Zwillingspaar und dessen Familie begleitet und zeigt, wie sie mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens umgehen.




Patienten-Information.de: Gesundheitsinfos in Leichter Sprache

Was ist eine Essstörung und wie wird sie behandelt? Welche Medikamente helfen bei Asthma und wie werden sie angewendet? Und was sollten Patient:innen beachten, wenn sie ein Antibiotikum einnehmen müssen?
Solche und ähnliche Fragen beantwortet die Website Patienten-Information.de in Leichter Sprache. Medizinische Informationen einfach zu aufzubereiten, ist eine Herausforderung. Denn die Übersetzer:innen müssen gut auswählen, welche Aspekte sie überhaupt aufnehmen, und auch entscheiden, wie stark sie Zusammenhänge vereinfachen wollen und können, um sie in Leichte Sprache zu übersetzen.

Wie die Verantwortlichen damit umgehen und warum die Übersetzer:innen für die fertigen Texte in Leichter Sprache manchmal auch kritisiert werden, lest ihr in diesem Interview.




Selbst sprechen, selbst Themen setzen: Das Social-Media-Team des YouTube-Kanals „Behindert – so what!“

In vielen Medien wird zwar heute mehr über Inklusionsthemen berichtet als noch vor einigen Jahren, doch Menschen mit Behinderung kommen dabei nach wie vor eher selten selbst zu Wort. In der Social-Media-Redaktion der Hephata-Stiftung ist das anders. Fast alle Mitglieder des Teams haben eine Behinderung. Sie bestimmen die Themen mit, die sie anschließend eigenständig für den YouTube-Kanal umsetzen.

Das ZDF-Magazin 37 Grad hat für die Reportagereihe „einfach Mensch“ einen Blick hinter die Kulissen geworfen und das Social-Media-Team bei Redaktionssitzungen oder auch bei Filmdrehs begleitet, einer zum Beispiel im Stadion des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Auch Alltagssituationen von Menschen mit Behinderung, die oft von Barrieren geprägt sind, sind auf dem YouTube-Kanal immer wieder Thema und werden kritisch in Frage gestellt.




Raus aus dem Tabu: Wie Sexualbegleiter:innen Menschen mit Behinderung sinnliche Erfahrungen ermöglichen

Berührungsängste hatte Edith Arnold nie. Der Kontakt zu Menschen mit Behinderung war für sie schon immer normal, sie besuchte als Kind einen integrativen Kindergarten und wuchs mit einer Tante auf, die das Down-Syndrom hatte.
Nach einigen beruflichen Zwischenstationen entschied sich die 34-Jährige für eine eher ungewöhnliche Arbeit: Sie wollte geistig behinderten Menschen dabei helfen, ihre eigene Sexualität kennenzulernen. Seitdem arbeitet sie als Sexualbegleiterin und hat damit ihren Traumberuf gefunden. Sie hat intimen Kontakt mit ihren Kunden, berührt, streichelt oder massiert sie. Aktiven Sex hat sie mit ihnen aber nicht. Als Sexualassistentin unterstützt sie außerdem Paare mit Behinderung dabei, ihre Bedürfnisse auszuleben. Darüber hinaus hält sie Vorträge und gibt Seminare zu diesem wichtigen Thema, das oft noch ein Tabu ist.

Hier geht es zum ZDF-Dokumentarfilm mit Einblicken in die Arbeit von Edith Arnold.




Technologie und Inklusion: Gäste per Roboter von zu Hause aus bewirten

Über ein Tablet oder den Computer können die „digitalen Kellner:innen“, die wegen schwerer körperlicher Behinderungen das Haus selbst nicht mehr verlassen können, den Kellner-Roboter durch das Café in Tokio steuern und die Bestellungen der Gäste aufnehmen. Auch mit einzelnen Fingern oder dem Kinn ist der Roboter steuerbar, was beispielsweise für Menschen mit schweren Nervenerkrankungen eine wichtige Voraussetzung ist. Weil die Roboter außerdem einen kleinen Bildschirm mit Kamera und Mikrofon haben, können sich Gäste und Kellner:innen gegenseitig sehen und hören – neben der reinen Kellner-Arbeit ist also auch Kommunikation möglich.

Dieses Beispiel zeigt, wie moderne Technologie Menschen mit schweren Behinderungen dabei unterstützen kann, am gesellschaftlichen Leben und dem Arbeitsmarkt teilzuhaben. Und: Roboter ersetzen in diesem Fall den Menschen nicht, sondern bieten ihm nur die nötige Unterstützung, um arbeiten zu können.




„Visual Vernacular“ und „Visual Sign“: Lautlose Kunstformen für mehr Inklusion auf der Bühne

Herr Kauly, was ist „Visual Vernacular“ und wie ist diese Kunstform entstanden?

Der Ursprung von Visual Vernacular ist die Gebärdensprache, aber als diese Kunstform entstand, war den Menschen noch nicht bewusst, dass es überhaupt eine ist. Visual Vernacular funktioniert heute ganz ohne Gebärdensprache. Die Geschichten werden durch Körperbewegung, Symbole, Gesten und intensive Gesichtsausdrücke erzählt. Man kann sich das wie Musik für Gehörlose mit sehr vielen Einflüssen vorstellen, zum Beispiel aus Filmen und Computerspielen. Wie jede Kunst entwickelte sich Visual Vernacular mit der Zeit weiter und es entstanden immer wieder neue Formen davon. Diese Art, Geschichten zu erzählen, nutzen taube Menschen mittlerweile weltweit als künstlerischen Ausdruck. Die Kunstform gab es schon immer, aber bekannt wurde sie erst durch Bernard Bragg, einen tauben amerikanischen Schauspieler. Er gab ihr auch ihren Namen.

Wie sind Sie selbst zu Visual Vernacular gekommen?

Ich liebe die Kunst mit der Sprache, besonders, wenn sie visuell funktioniert. Mich fasziniert, wie man mit Gesichtsausdrücken sprechen, mit den Händen kommunizieren und sich mit Körpersprache ausdrücken kann. Meine Begeisterung dafür begann mit Musikvideos. Ich wollte die Songs, die ich dort sah, in Gebärdensprache übersetzen. Irgendwann bemerkte ich, dass die direkte Übersetzung nicht so ansprechend aussah und mit der Musik nicht mehr viel zu tun hatte. Mir fehlte das Künstlerische. Also suchte ich nach einer Alternative und entdeckte Visual Vernacular. Als ich erfuhr, dass Gehörlose davon begeistert sind, wusste ich, dass das genau das Richtige für mich ist.

Sie vergleichen Visual Vernacular mit Musik für Hörende. Wie muss man sich das vorstellen?

Bei Visual Vernacular wird wie gesagt kaum mit Gebärdensprache gearbeitet. Im visuellen Theater für gehörlose Menschen ist das anders. Dort fließen viele verschiedene Kunstformen ineinander, etwa Performance, Gebärdensprache, Körpersprache, Pantomime und noch einige andere. Dann gibt es noch die Gebärdensprachpoesie, die ist wie ein Gedicht, eine Ballade oder ein Lied mit Wörtern und Ausdrücken aus der Gebärdensprache. Bei Visual Vernacular zeigen die Künstler:innen mit ihren Händen verschiedene Formen. Das können Gegenstände sein, Personen, Tiere, Pflanzen oder Elemente. Es ist sozusagen Kunst ganz ohne Wörter. Gehörlose verstehen aber, was diese Formen bedeuten. Das Besondere ist, dass bei Aufzeichnungen auch Filmtechniken zum Einsatz kommen, beispielsweise verschiedene Kameraperspektiven, Vergrößern und Verkleinern der Szene durch Zoomen, Zeitlupe oder Zurückspulen.

Wie wichtig sind Gesichtsausdrücke bei dieser Kunstform?

Beinahe genauso wichtig wie die Hände. Und auch die Körperhaltung spielt eine große Rolle. Bei der Musik sind ja auch die Instrumente, die die Töne spielen, ebenso wichtig wie der Rhythmus, das Tempo oder bei Musik mit Gesang die Stimme. Musik ist eine Kombination aus verschiedenen künstlerischen Elementen, und so ist es auch bei Visual Vernacular. Am besten ist, sich ein Video davon anzuschauen, denn das zeigt am besten, was genau ich damit meine. Man kann den Blick kaum vom Gesicht des Künstlers nehmen, finde ich, weil dort so unglaublich viel passiert.

Ist die Kunstform auch für hörende Menschen zugänglich?

Leider nein, hörende Menschen können das nur schwer verstehen, weil sie visuelle Sprache nicht gewohnt sind oder gar nicht kennen. Natürlich können sie sich eine Aufführung anschauen und versuchen, die Gefühle nachzuempfinden, die dabei ausgedrückt werden. Aber den kompletten Inhalt werden sie nicht aufnehmen können. Das möchte ich sehr gern ändern. Ich will mit meiner Kunst erreichen, dass sie irgendwann für Gehörlose und Sprechende gleichermaßen verständlich ist. Es wäre ja schön, wenn alle gemeinsam zur gleichen Aufführung gehen könnten und nicht nach Hörenden und Gehörlosen getrennt werden müsste. Deshalb veranstalte ich Workshops für Gehörlose und Hörende zusammen und bringe ihnen „Visual Sign“ bei (auf Deutsch: „visuelles Zeichen“). Das ist eine Kunstform, die anders als Visual Vernacular auf der Pantomime beruht – und die können alle verstehen.
[Anmerkung der Redaktion: Aktuelle Workshop-Termine findet ihr zum Beispiel auf der Pinnwand unter „Veranstaltungen“ bei taubenschlag.de, einer Website mit Infos, Nachrichten und Angeboten für Taube und Schwerhörige, aber auch für Hörende].

Können Sie erklären, was genau bei Visual Sign anders ist?

Diese Kunstform ist von Visual Vernacular abgeleitet, aber stark vereinfacht. Im Mittelpunkt steht eine bewegte Körpersprache, die Menschen während der täglichen Kommunikation unbewusst sowieso schon verwenden. Diese visuellen Zeichen wandle ich in künstlerische Ausdrücke um. Ein Beispiel: Wenn ich zeigen möchte, dass ich Auto fahre, hebe ich die Arme hoch und halte ein unsichtbares Lenkrad. Das funktioniert genauso auch mit „Trinken“, „Schlafen“, „Laufen“, „Schreiben“, „Telefonieren“, „Schnarchen“, und so weiter. Dabei kommen viele Elemente aus der Pantomime zum Einsatz. Im nächsten Schritt wird es dann aber komplexer. Wie zeige ich, dass ich ein Auto fahre und keinen Bus oder Lkw? Die haben ja alle ein Lenkrad, wie verdeutliche ich also den Unterschied? Die Körperhaltung hilft nicht viel, die ist im Auto fast die gleiche wie in den anderen Fahrzeugen. Also muss ich umdenken und noch genauer beobachten, was anders ist. Ich gehe also noch weiter aus der Situation heraus und schaue beispielsweise auf die Tür des jeweiligen Fahrzeugs, denn die ist bei allen dreien unterschiedlich. In einen Lkw muss ich eher hineinklettern und der Bus hat eine viel größere Tür als das Auto. Diese Unterschiede verstehen Gehörlose ebenso wie Hörende. Der Ansatz bei „Visual Sign“ ist also immer, mit möglichst allgemeingültigen und für alle verständlichen Zeichen zu arbeiten.

Kann Visual Sign dabei helfen, Barrieren auf der Bühne abzubauen, also auch bei Theaterstücken, die sonst nur Hörende gut verstehen?

Ja, das wäre durchaus möglich. Es gibt ja noch andere Möglichkeiten wie Gebärdensprache oder Untertitel bei Aufführungen und Filmen, die auch schon verwendet werden. Aber Visual Sign könnte eine inklusive Kunst für alle sein, bei der es keine „Sonderlösung“ für die eine oder andere Gruppe braucht. Es kommt natürlich immer darauf an, was der Inhalt des Stücks ist und welche Kunstform gezeigt werden soll: Tanzen, Performance, Schauspiel, Singen? Kunst kennt keine Grenzen, die Sprache aber schon. Ich würde den Verantwortlichen daher empfehlen, kreativ zu sein und vorher die gehörlosen Zuschauer:innen zu fragen, wie gut sie eine bestimmte Kunstform inhaltlich aufnehmen und verstehen können. Vielleicht eröffnet Visual Sign dann ganz neue Möglichkeiten. —




„Unser Ziel ist mindestens eine Milliarde Euro“: Porträt auf Capital+ über die Gründer der Parkinson-Stiftung Yuvedo

Als Jens Greve die Diagnose Parkinson bekam, las er erst einmal zwei Jahre lang alles, was zu der Nervenkrankheit veröffentlicht worden war. Er machte sich so nach und nach selbst zum Experten seiner Erkrankung. Heute weiß er, dass diese irgendwann heilbar sein wird – und dazu will er einen Beitrag leisten. Er gründete gemeinsam mit dem Anwalt Jörg Karenfort und anderen die Parkinson-Stiftung Yuvedo. Die beiden Männer verbindet, dass sie die Diagnose schon mit Mitte 40 bekommen haben. Die 300.000 Erkrankten in Deutschland sind sonst vor allem ältere Menschen.

Yuvedo verfolgt drei Ziele: Mit einer App für Patient:innen, die es auch als Web-Anwendung gibt, sollen möglichst viele Daten über die Krankheit gesammelt werden. Das ist eine wichtige Grundlage für die weitere Parkinson-Forschung. Zweitens legte die Stiftung die Neuro-Initiative 4.0 auf, die die Bewegung von Erkrankten fördern sowie deren Diskriminierung und Stigmatisierung verhindern soll. Und nicht zuletzt will Yuvedo die Erforschung besserer Medikamente vorantreiben. Das ist ein besonders großes Vorhaben. Es gibt zwar bereits Arzneimittel, diese unterdrücken die Symptome aber nur zeitweise. Außerdem haben die Mittel Nebenwirkungen. Wer zum Beispiel zu lange Medikamente einnimmt, die die Ausschüttung von Dopamin im Hirn anregen, kann irgendwann bestimmte Impulse nicht mehr kontrollieren. Das kann zu Spiel-, Sex- oder Kaufsucht führen. „Es gibt etliche, die ihr Erspartes verzockt haben“, sagt Jörg Karenfort im Capital+-Artikel.

Wenn mehr Geld in die Forschung und Behandlung von Parkinson-Erkrankten fließen würde, könnten die Medikamente besser werden, davon sind Karenfort und Greve überzeugt. Sie legen deshalb gerade einen Fonds auf, um ab 2022 private Investoren mit ins Boot zu holen. „Unser Ziel ist es, mindestens eine Milliarde Euro zusammenzubekommen“, sagt Karenfort im Artikel. Dabei geht es ihm und seinen Mitstreiter:innen nicht um Spenden, sondern um Geldanlagen, die sich für die Investor:innen auszahlen sollen. Das Geld soll später in Forschung investiert werden oder an Pharmakonzerne und Start-ups gehen.

›› Den ganzen Artikel über die beiden Gründer, die Stiftung und deren Ziele lest ihr auf Capital+.




„Ich war immer der komische Kauz“

Erst seit 2016 weiß Freimut Kahr, dass er autistisch ist. Davor wusste er lange Zeit nicht, warum er sich so oft als Außenseiter fühlte. In der Schule war er „immer der komische Kauz“, sagt er, soziale Kontakte fielen und fallen ihm schwer. Auch die vielen Reize in seiner Umwelt sind für ihn anstrengend: Gespräche im Hintergrund, klingelnde Telefone, raschelndes Papier.

Sein Einstieg ins Berufsleben war deshalb nicht so einfach. Vor seinem aktuellen Job arbeitete er eine Zeit lang als Korrektor, verlor die Stelle aber wieder. Die Agentur für Arbeit vermittelte ihm immer wieder neue Arbeitsplätze, doch die Bewerbungsgespräche und der Kontakt mit Kund:innen stressten ihn einfach zu sehr.

Schließlich stellte sich heraus, dass er Asperger-Autist ist, und durch die Diagnose tat sich eine neue Chance für den 47-Jährigen auf. Der Integrationsfachdienst Bremen (IFD) vermittelte Freimut Kahrs gezielt an seinen heutigen Arbeitgeber, ein kleines IT-Unternehmen in Bremen. Dort kann er so arbeiten, wie es für ihn gut passt. Er kann zum Beispiel Ruhepausen einlegen und dafür einen Rückzugsraum nutzen, wenn die Reize zu viel werden. In den ersten Tagen begleitete ihn außerdem eine Betreuerin des IFD Bremen. Dadurch zerstreuten sich die anfänglichen Ängste recht schnell – und Freimut Kahrs und sein Arbeitgeber sind miteinander sehr zufrieden.




Wie der Kunstmarkt inklusiver werden könnte

Bei „Touchdown 21“ arbeiten Menschen mit und ohne Down-Syndrom zusammen. Sie sammeln zum Beispiel Informationen über das Down-Syndrom und bereiten sie auf, vernetzen Forschende aus der ganzen Welt und unterstützen sich gegenseitig bei ihrer eigenen Arbeit. Mit dabei sind auch einige Künstler:innen, die sich in Workshops über ihre Werke und Ideen austauschen und vom Netzwerk des Projekts profitieren.

Für Katja de Bragança, die mit dem Goethe-Insititut über das Thema gesprochen hat, ist die Vermittlung von Kontakten zu Museen und anderen Ausstellungsorten eine gute Möglichkeit, Künstler:innen mit Behinderung zu unterstützen. Warum auch Geld und eine gute persönliche Verbindung wichtig sind, erklärt sie im Interview, das es hier zu lesen gibt: