Viele Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

Am 1. März findet in Münster eine Veranstaltung statt, die in Deutschland einzigartig ist: Die LWL-Messe der Integrationsunternehmen. Diese Art von Unternehmen ist etwas Besonderes, weil 25 bis 50 Prozent der Menschen, die dort arbeiten, eine Behinderung haben – gesetzlich vorgeschrieben sind für alle Firmen in Deutschland, die mehr als 20 Mitarbeiter haben, mindestens fünf Prozent. Integrationsunternehmen bieten also viele feste Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, müssen sich zugleich aber ebenso in der freien Wirtschaft behaupten wie andere Betriebe auch.

In der Region Westfalen, in der die Messe stattfinden wird, gibt es mittlerweile rund 160 solcher Firmen – in ganz Deutschland sind es 850. Ein großer Teil der westfälisch-lippischen Integrationsunternehmen stellt sich auf der Messe im März vor und drumherum wird es Aktionen, Seminare und Workshops geben. Sie sind für alle Besucher interessant, aber vor allem für junge Menschen mit Behinderung, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, und für Gründerinnen und Gründer neuer Integrationsunternehmen oder -abteilungen.

Auf der Messe wird außerdem eine Wanderausstellung zu sehen sein, die Menschen mit Behinderung bei ihrer Arbeit in Integrationsunternehmen zeigt. Die Ausstellung war im Januar schon in Berlin in der NRW-Landesvertretung zu sehen und zieht im März weiter zur Messe. Bei einem großen „Get-Together“ rund um das Event tauschten sich Gründer und Geschäftsführerinnen von Integrationsunternehmen mit Verantwortlichen aus der Bundes- und Landespolitik aus. Zum Beispiel waren dabei: Fritz Baur, der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfirmen, Thomas Tenambergen vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der LWL-Direktor Matthias Löb, der NRW-Landtagsabgeordnete Günter Garbrecht und Roland Matzdorf vom Landesministerium NRW für Arbeit, Integration und Soziales.

Bei der Veranstaltung lobte Verena Bentele, die Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung, die Integrationsunternehmen als „eine wunderbare Möglichkeit, das Arbeitsleben kennenzulernen, sich selbst kennenzulernen, andere Menschen kennenzulernen, Erfolge zu feiern und neue Situationen zu meistern.“ Der LWL-Chef Matthias Löb ergänzte, dass die Zahl dieser Unternehmen in Westfalen-Lippe seit dem Jahr 2008 von 57 auf 158 gestiegen ist. Er sagte außerdem, dass „sich die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, die auf diese Weise neu entstanden sind, im gleichen Zeitraum auf 2000 verdreifacht“ haben: „Damit liegen wir im bundesweiten Vergleich an der Spitze.“ In ganz Deutschland sind zusammengenommen etwa 10.000 solcher neuen Arbeitsplätze entstanden. –