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Inklusives Kita-Tanzprojekt der Villa Kunterbunt gewinnt den LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“

In einer inklusiven Kita in Bergkamen wird viel getanzt. Das allein wäre noch nicht preisverdächtig. Doch das jahrelange Engagement der Tanztrainerin Anja Wagner und das inklusionsfördernde Arbeitsmarktkonzept des AWO-Familienzentrums Villa Kunterbunt schon. Dafür und für das Kita-Tanzprojekt „Keep on dancing – Anders ist normal“ hat die Einrichtung in diesem Jahr den LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ gewonnen, der mit 8.000 Euro dotiert ist.

Kinder mit Superhelden-Kostümen haben sich draußen zum Gruppenfoto aufgestellt, vorne tanzt ein Kind mit rotem Umhang aus der Reihe.

Seit 2015 arbeitet Anja Wagner 15 Stunden pro Woche in der Villa mit, hilft in Küche und Garten, spielt mit den rund 60 Kindern mit und ohne Behinderung, die hier von insgesamt 14 Mitarbeiter:innen betreut werden – und sie entwickelt und trainiert im Rahmen des Tanzprojekts „Keep on dancing – Anders ist normal“ Choreografien mit den Kleinen, die zwischen zwei und sechs Jahren alt sind. Zum Beispiel den Superhelden-Tanz mit passender Verkleidung (siehe Foto).

Die 26-Jährige hat selbst eine Behinderung und ist durch das Projekt „Neueinstellung“ der AWO-Tochter Bildung+Lernen gGmbH zur Villa Kunterbunt gekommen. Weil die Einrichtung damit vorbildlich dazu beiträgt, Menschen mit Schwerbehinderung den Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu erleichtern, hat sie dafür in diesem Jahr den LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ (Infos siehe Kasten unten) gewonnen.
Beworben hatte sich die Villa zusammen mit Anja Wagner und ihrem Tanz- und Theaterprojekt, das inzwischen fest zum Arbeitsalltag der Kita gehört. Die Auszeichnung gebührt also ebenso der 26-Jährigen selbst, die sich sehr über den Entschluss des Villa-Teams freut, das Preisgeld von 8.000 Euro direkt wieder in das Projekt „Neueinstellung“ zu investieren. „Damit noch mehr Menschen mit Down-Syndrom oder Handicap ein Praktikum machen können“, erklärt sie. Denn so könnten bald, so wie sie selbst, noch mehr Menschen einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt finden. 


Der LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“

Der Sonderpreis wird vom LWL jedes Jahr an bis zu drei Unternehmen aus Westfalen vergeben, die sich besonders für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt engagiert haben. Die Auszeichnung ist mit 8.000 Euro dotiert.
Bewerben können sich Unternehmen und Arbeitgeber:innen jeder Branche, die einen Arbeitsplatz für (neue) Mitarbeiter:innen mit Schwerbehinderung geschaffen haben. Auch Unternehmer:innen, die zum Beispiel Praktikumsplätze für Menschen mit Schwerbehinderung eingerichtet oder inklusionsförderne Projekte angestoßen haben, können teilnehmen – wie zum Beispiel die Villa Kunterbunt mit ihrem Tanz- und Theaterprojekt.

Vergeben wird die Auszeichnung vom LWL-Inklusionsamt Arbeit in Münster. Es ist eines von zwei Inklusionsämtern in NRW, die mit Beratungs- und Förderangeboten für Arbeitnehmer:innen mit Schwerbehinderung und deren Arbeitgeber:innen dazu beitragen, die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt voranzutreiben.

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