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Doppeltes Engagement für Inklusion: Der Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ 2023 geht nach Westerkappeln und Plettenberg

Mit dem LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ zeichnet der LWL jedes Jahr Firmen aus Westfalen-Lippe aus, die sich besonders für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einsetzen. Der Preis ist mit 10.000 für den ersten und 5.000 Euro für den zweiten Platz dotiert. In diesem Jahr haben die B.A.C. Bike Assembly Crew GmbH aus Westerkappeln und die Office Point GmbH aus Plettenberg gewonnen. Der Preis wurde auch deswegen an diese beiden Firmen vergeben, weil sie aufgrund ihrer Größe nicht gesetzlich dazu verpflichtet wären, Menschen mit Behinderung einzustellen – sie tun es aber trotzdem mit Überzeugung.

Siegerpokal auf blauem Grund

Die 14 Mitarbeiter:innen der B.A.C. Bike Assembly Crew GmbH in Westerkappeln bauen individuelle Fahrräder für mehrere Hersteller aus Deutschland. Das Unternehmen sitzt im Norden von NRW und wurde 2018 von Sven Stoffers und Mathis Wortmeier gegründet. In der Firma sind ein hohes technisches Verständnis und genaues Arbeiten gefragt. Und obwohl das Unternehmen wegen seiner geringen Größe eigentlich keine Quoten erfüllen muss, beschäftigt es mittlerweile dennoch vier Menschen mit Behinderung. Hinzu kommen vier Kollegen und Kolleginnen, die auf Außenarbeitsplätzen der Ledder Werkstätten für B.A.C. arbeiten. Perspektivisch sollen noch weitere hinzukommen. Wegen dieses außerordentlichen Engagements belegt das Unternehmen in diesem Jahr den ersten Platz beim Sonderpreis „Vorbild Inklusion“.

Der zweite Platz geht an die Office Point GmbH aus Plettenberg im Sauerland. Cornelia Pallas gründete den Betrieb vor mehr als 20 Jahren. Sie selbst ist an einer fortschreitenden Hörschädigung erkrankt und mittlerweile vollständig taub. Davor arbeitete sie als Bilanzbuchhalterin in einer Führungsposition in einem größeren Industrieunternehmen – die Anforderungen waren aber irgendwann so hoch, dass sie sie nicht mehr erfüllen konnte. Stattdessen machte sie sich selbstständig, damit sie ihre Arbeit zu ihren Bedürfnissen passend organisieren konnte.
Mittlerweile beschäftigt sie sieben Mitarbeiterinnen in der Office Point GmbH. In Schleswig-Holstein betreibt sie außerdem zwei Akustik-Fachgeschäfte mit insgesamt fünf Mitarbeiter:innen. In Plettenberg sind es sieben, drei davon haben eine Behinderung. —

Der LWL-Sonderpreis „Vorbild Inklusion“

Das LWL-Inklusionsamt Arbeit in Münster ist eines von zwei Inklusionsämtern in Nordrhein-Westfalen. Es berät und fördert Arbeitnehmer:innen mit Schwerbehinderung und deren Arbeitgeber:innen, um die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt voranzutreiben.
Jedes Jahr vergibt es den Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ an bis zu drei Unternehmen aus Westfalen-Lippe, die sich besonders für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt engagiert haben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.
Für den Preis können sich Unternehmen jeder Branche bewerben, die einen Arbeitsplatz für (neue) Mitarbeiter:innen mit Schwerbehinderung geschaffen haben. Die Auszeichnung können dabei übrigens auch Firmen gewinnen, die Praktikumsplätze für Menschen mit Schwerbehinderung einrichten oder inklusionsfördernde Projekte anstoßen.

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