Leichte Sprache ist weit mehr als nur eine Art, sich besonders einfach auszudrücken. Sie ist eine „Variation“ des Deutschen, die eigenen, strengen Regeln folgt. Die Idee dieses Konzeptes: Einen Text in Leichter Sprache soll jeder verstehen können, zum Beispiel auch Menschen mit geistigen oder Lernbehinderungen oder Menschen, die kaum Deutsch sprechen.
Es braucht viel Wissen und Übung, um auf diese Weise schreiben zu können und auch, um aus der Alltagssprache in die Leichte Sprache zu übersetzen. Außerdem müssen alle Texte immer sorgfältig geprüft werden, bevor sie veröffentlicht werden. Es gibt daher ganze Redaktionsbüros, die sich auf diese Arbeit spezialisiert haben, und eines davon stellen wir in diesem Film vor: Das Lebenshilfe Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet, das zugleich ein noch junges Inklusionsunternehmen ist.*
Schon gewusst?
Die Leichte Sprache kommt ursprünglich gar nicht aus Deutschland. England und Schweden sind die Erfinder dieser Idee, erst vor rund 20 Jahren kam das Sprach-Konzept für Menschen mit Behinderung zu uns. Auf Schwedisch heißt die Leichte Sprache „Lättläst“ und auf Englisch „Easy to read“. Beides bedeutet übersetzt „leicht zu lesen“. In den Ländern gehören diese sehr leichten Sprachversionen in der Gesellschaft schon viel selbstverständlicher dazu als in Deutschland. Im „Sveriges Radio“ zum Beispiel gibt es eine Sendung, die komplett in der stark vereinfachten Sprache produziert wird. Sie heißt passenderweise „Klartext“.
Das Büro für Leichte Sprache bei der LWL-Messe
Das Lebenshilfe Büro für Leichte Sprache kommt am 1. März 2017 auch zur LWL-Messe in Münster und stellt sich dort vor, so wie auch viele andere Inklusionsunternehmen aus Westfalen.
* Die Lebenshilfe musste den Inklusionsbetrieb “Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet” inzwischen leider schließen. Hier erklärt sie, warum.